Bei der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbands wurde die politische Ausrichtung der Mutterpartei kritisch hinterfragt. Zur Sitzung konnte der Vorsitzende Thomas Maurer nur wenige Besucher begrüßen. Bei der regen Diskussion mit dem ehemaligen Kultus- und Staatsminister Helmut Rau kam zutage, dass die christliche Partei ein Imageproblem habe. Man sei sprachlich hinten dran, viel Basisarbeit sei erforderlich, um das konservative Werteverständnis der CDU zu transportieren. "Wir sind nicht sexy genug", war eine der Feststellungen, in Anlehnung an eine Äußerung des Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit. Es gelte insbesondere in den Städten wieder an Boden zu gewinnen, auf dem Land sei die CDU gut aufgestellt.

Das Problem seien weniger die Inhalte, mehr das Vokabular. Die EnBW hängt der CDU nach, wurde bedauert. Dennoch stehe man geschlossen hinter der Politik der CDU auf allen Ebenen.

Die grün-rote Landesregierung sei gerade dabei, „das Land abzuwirtschaften", so Rau in seinem Statement zur Landespolitik. In der Bildung sieht Rau ein „politisches Kampfthema". Kritik äußerte er auch an der derzeitigen Infrastrukturpolitik im Land. Das intensive Gespräch mit Rau zeigte, dass man an der Basis durchaus gewillt ist, eine eigene Standortdiskussion zu führen und zu ertragen.

Bei den Wahlen des Vorstands wurden alle Amtsinhaber bestätigt. Erster Vorsitzender bleibt Thomas Maurer, zweiter Vorsitzender Klaus Bosch, Schriftführerin Esther Dixa, Schatzmeister Herbert Müller und Pressereferentin Christa Mutz. Beisitzer sind Leopold Fahrländer und Kuno Kölble.

Detaillierte Informationen zur Gemeindepolitik gaben die CDU-Gemeinderäte Kuno Kölble - er sprach zur Erweiterung der Fernwärmeversorgung - und Christa Mutz. Sie berichtete über den Neubau der Kinderkrippe, wobei sie sich für eine kinderfreundliche Außenfassade einsetzen werde.

Rainer Haag wurde von Helmut Rau für 25-jährige Mitgliedschaft im CDU-Ortsverband geehrt. Haag war einer der Mitbegründer der überaus erfolgreichen Ringsheimer Jungen Union (JU) mit Klaus Muttach. Er kenne ihn noch aus Zeiten der JUNGEN UNION; er hielt in politischen Fragen nie hinter dem Berg, sagte Rau.

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